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Es war schon eine etwas längere Zeit her das ich meine Bruder das letzte mal gesehen hatte. Denn immer hin war ja ich nicht die Rebellin von uns beiden. Doch war etwas passiert das ich ihm erzählen musste. So hatte ich mich als auf den Weg gemacht. An der Galerie angekommen klingelte ich an seine Wohnung und hoffte das er da war. Auch legte ich mir schon mal die Worte zurecht aber ich wusste jetzt schon das ich diese dann so wie so nicht mehr wusste wenn es dann so weit war. Nervös strich ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, immer hin hatte ich gelernt still zu stehen, auch wenn ich nervös war. Alles für das Protokoll immer hin musste ich ja den schönen Schein wahren. Wie er nach ein paar Minuten immer noch nicht die Tür geöffnet hatten klingte ich erneut und wartet noch mal ob er nicht jetzt doch mal die Tür öffnete. Als sich immer noch nichts tat holte ich meine Handy hervor um ihm eine SMS zu schreiben und zu fragen wo er war, als ich das Scharren des Schlüssels in der Tür hörte. So steckte ich meine Handy weg und wartet.

Obwohl es schon nach zwölf war, schlief ich noch. Einen normalen Tagesrhythmus hatte ich nicht und mir war das auch so ziemlich egal. Ich wusste, dass meine Eltern nicht zufrieden damit waren, dass ich, als ihr Erbe, lieber bis Mittags schlief, die ganze Nacht wach blieb und mit Farbe um sich warf, anstatt zu irgendwelchen repräsentativen Veranstaltungen zu gehen und meinen "adligen Status zu erfüllen" was auch immer das heißen mochte. Aber dafür hatten sie ja noch meine kleine Schwester, das kleine Goldkind. Das erste Klingeln brachte mich nur dazu, mich umzudrehen und mir das Kissen auf den Kopf zu pressen. Doch dann klingelte es erneut und ich seufzte. Ich schmiss das Kissen gegen die Wand, während ich mich erhob. Ich hatte keine Lust, mich anzuziehen, also ging ich nur in Boxershorts zur Tür. Die Presse hatte eh schon genug unangebrachte Fotos von mir, da würde eins mehr auch nichts mehr ausmachen. Ich drehte den Schlüssel um und sah dann meine kleine Schwester vor mir stehen. Verschlafen fuhr ich mir durch die Haare, während ich sie reinließ. "Was willstn du hier?" fragte ich sie, immer noch halb im Schlaf. Ich sah sie in letzter Zeit nicht sonderlich oft, schon gar nicht hier.

Als er mir die Tür öffnete schaute ich ihm kurz von oben bis unten an und zog dann Fragen eine Augenbraue nach oben, ehe ich ihn kurz in meine Arm schloss und mich dann an ihm vorbei schob. "Was ich hier will? Ich muss mit dir reden hast du Zeit für mich?", wollte ich dann von ihm wissen und biss mir auf die Unterlippe und schaute dabei auf den Boden. Oh Gott wie sollte ich das jetzt nur erklären? Mit meine Eltern konnte ich ja darüber nicht reden, den se würde das nicht verstehen. Aber bei ihm hatte ich die kleine aber Dumme Hoffnung das er das verstehen würde. Ich biss mir auf die Unterlippe und sah ihn unsicher an. Nur dann ging ich einfach in sein Wohnzimmer und setzte oder besser ließ ich mich einfach auf das Sofa fallen. Scheiß auf das Protokoll das konnte mich gerade echt mal. Ich hoffte nur das er mir wirklich nicht den Kopf abreißen würde. Unsicher sah ich zu ihm auf und biss mir erneut auf die Unterlippe.

Ich verdrehte grinsend die Augen, als sie mich so ansah. Ich drückte sie kurz an mich, bevor ich ihr durch die Wohnung folgte. "Klar. Zeit hab ich immer und genug. Willst du was trinken?" fragte ich sie und ging dann in die Küche, während sie sich auf das Sofa fallen ließ. Ich zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts. Seit wann war sie denn nicht so streng unter Kontrolle? Naja, war mir eigentlich egal. Ich kam zurück mit zwei Tassen Kaffee und reichte ihr eine, während ich mich auf den Boden neben der Couch setzte, umgeben von Skizzen und Studien, überall auf dem Boden und auf allen Oberflächen verteilt. "Also, was ist los, Mae?" fragte ich dann.

Bei seine Frage ob ich was trinken will nickte ich nur. Jetzt hatte ich immer hin noch etwas Zeit mir Gedanken darüber zu machen was ich tun wollte. Er kam wieder und reicht mir eine Tasse Kaffee, die ich auf den Tisch stellte, vorher aber noch seine ganz Bilder auf die Seite schob. Ohne nach zu denken ließ auch ich mich auf den Boden singen. "Gab versprichst du mir das du nichts unseren Eltern sagen wirst?", wollte ich dann von ihm wissen und sah ihn eindringlich an. Immer hin war das ein Grund das sie mich von zu Haus rausschmissen und mich nicht mal mehr anschauten. Dann konnte ich sehen wo ich blieb. Ich seufzte und fuhr mir durch die langen blonden Haaren und dreht dann die Spitze einer Strähne zwischen meine Finger und sah ihn an währen ich wartet das er mir Antwortet.

Ich sah sie verwirrt an, bevor ich nickte. Ich erzählte eh nie irgendwas unseren Eltern. "Mae, was ist los?" fragte ich sie, total besorgt. Normalerweise war sie doch nie so. Ich drehte mich leicht, so dass ich sie richtig ansehen konnte. Ich wusste nicht, was ich tuen sollte. Sie verhielt sich merkwürdig und das machte mich nervös. Normalerweise hätte sie mir erst einen vortrag darüber gehalten, dass es schon nach Mittags war und es nicht in Ordnung wäre, so lange zu schlafen, mich dann darauf hingewiesen, dass ich mir was überziehen sollte, wenn ich die Tür öffne und sich dann über das Chaos beschwert. Aber sie war unüblich ruhig.

Ich Atmete noch einmal tief durch und schaute ihm dann in die Augen. Ich biss mir noch mal auf die Lippen und sah dann zu Boden, auf dem ich saß. Ja ich wusste das ich ihm wahrscheinlich komisch vorkommen musste, aber nein ich wusste jetzt was er immer meinte wenn er sich gegen unsere Eltern stellte. "Ich hab mich verliebt.", brachte ich dann endlich hervor und wagte es nicht ihm in die Augen zu schauen. Na ja gut das verlieben war ja noch nicht schlimm, aber was würde passieren wenn er wusste das er jemand aus der Unterschicht war. Dann nahm ich den Kaffee und trank ein Schluck, wobei ich mir die Zunge verbrannte und mir so mit schnell die Hand vor den Mund tat und das heiße Getränk schluckte.

Ich sah sie an, doch sie wich meinem Blick aus und ich legte ihr meine Hand auf die Schulter. "Und? Das ist doch eigentlich was gutes" sagte ich, immer noch verwirrt. Warum machte sie denn son großes Drama draus? Das verstand ich irgendwie nicht. Naja Mädchen halt. Aus Belle wurde ich auch nie schlau, obwohl ich sie länger und besser als meine Schwester kannte. Doch dann konnte ich mir ein kleines Lachen nicht verkneifen. "Vorsicht, der Kaffee ist heiß" sagte ich dann, obwohl ihr das offensichtlich schon klar gewesen war.

Ich rutschte dann einfach an ihn heran und kuschelte mich an ihn. Ich hatte ihn so vermisst das konnte mir keiner glauben und ich nahm mir jetzt vor mehr Zeit ihm mir zu verbringen. "NEin ist es nicht. Er kommt aus der Unterschicht weist du was das heißt wenn das unsere Eltern heraus bekommen? Ich muss mich immer Heimlich mit ihm treffen.", gab ich total verzweifelt von mir.
Dann sah ihn an und fuhr mir wieder unwirsch durch die Haare. Dann stand ich auf und lief nervös durch das Zimmer. "Weist du ich kann das wirklich verstehen warum du dich immer gegen das alles auf gelehnt hast.", sagte ich ehrlich zu ihm. Dann lehnte ich mich an das Fensterbrett und sah ihn an. Das er sich das lachen musste, es sich aber denn noch verknieff nahem ich ihm übel, grinst dann aber, immer hin konnte auch ich ein bisschen tollpatschie sein auch wenn ich das eigentlich nicht durfte.

Ich legte meine Arme um sie und lehnte mich dann gegen die Couch. Bei ihren Worten seufzte ich dann. "Mae, Mom und Dad lieben dich. Über alles. Klar, sie werden nicht begeistert sein, aber Moms Familie war selber nicht unbedingt eine der reicheren. Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter, ist doch nicht so schlimm, wenn du mit jemanden ausgehst, der nicht den gleichen gesellschaftlichen Status hat wie du. Und tut mir Leid, es ist so, besonders wenn du ein Mädchen bist" sagte ich ruhig und zuckte dann mit den Schultern. "Aber wenn du wirklich nicht willst, dass Mom und Dad das wissen, und ihr mal ein bisschen Privatsphäre braucht, meine Wohnung steht dir immer zur Verfügung" sagte ich dann. Sie war alt genug um selber zu wissen, wie sie damit umgehen sollte und ich war definitiv nicht der Typ Bruder, der ihr verbieten würde, sich mit Jungs zu treffen. "Kleine, denk bitte nicht so wie ich. Das ganze ist einfach nicht mein Ding. Ich bin.. ein Freigeist. Ich würde mich gegen alles wehren, was mich definieren will. Ich bin aber immer dankbar dafür, was Mom und Dad mir ermöglichen. Denkst du irgendein Künstler außer mir, der nicht gerade mindestens Nationale Bekanntheit hat, könnte sich hier eine Galerie leisten? Nein, das ist alles Mom und Dads Einfluss. Hör zu, ich bin einfach nicht gemacht für all die Bälle und treffen und dieses vornehme Getue. Aber du hast dich dabei doch immer wohlgefühlt" sagte ich, während ich selber aufstand und auf sie zu kam.

Ich kuschelte mich dicht an ihn. Ich nickte dann bei seinen Worten. Er schaffte es doch immer wieder mich zu beruhigen. "Ich weiß aber ich hab denn noch Angst. Es lasst so viel auf mir was ist wenn sie es doch unterbinden wollen? Ich hab etwas mitbekommen das sie mir einen jungen Mann vorstellen wollen und ich weiß nicht was ich davon halten soll.", gab ich ehrlich zu und sah ihm in die Augen. "Dankeschön.", sagte ich ehrlich und viel ihm um den Hals auch kuschelte ich mich gleich noch etwas näher an ihn heran und schloss meine Augen. "Ich werde darauf zurück kommen nur hoffe ich das ich dich dann nicht Störe.", zwinkerte ich ihm zu.
Ich war wirklich froh das ich ihn als großen Bruder hatte, immer hin ließ er mich so wie ich war und wollte nicht wie unsere Eltern seinen Willen durch setzten. Denn auch ich wehrte mich dagegen wo bei sie es eigentlich immer nur gut meinten, das musste ich alle den Jahren immer wieder fest stellen. Ich schloss meine Augen und zog seinen Geruch ein. Es war auch egal wie lange wir uns schon nicht gesehen hatte, aber er hatte immer ein offenes Ohr für mich.
Ich sah ihm dabei zu wie er auf mich zu kam und hörte seine Worte dann seufzte ich und schaute auf den Boden. "Ja ich weiß das du recht hast, aber es ist total Schwer zu mal sie ja eigentlich erwarten das ich entweder einen aus dem Adel oder einen aus der Obersicht heiratet, aber was passiert wenn ich sage das er aus der Unterschicht kommt. Zu dem muss ich sagen fange ich an mich nicht mehr so wohl zu fühlen wie ich es mal tat. Ich habe das Leben von einer anderen, einer harten Seite gesehen. Es fällt mir schwer jetzt noch so zu tun als ob nichts währe wenn ich doch diese Armut sehe.", gab ich ehrlich zu und sah ihm in die Augen.

Ich lächelte, als sie nickte. "Ach komm, Mom und Dad würden dir nie irgendwas aufzwingen. Rede einfach mit ihnen, in Ruhe. Erklär ihnen das Vernünftig und dann wird das schon" sagte ich beruhigend. Dann lachte ich, während ich sie an mich drückte. "Keine Sorge, ich wohne hier ja nicht wirklich. Außerdem, wenn ich nicht gerade bis Mittags schlafe, bin ich entweder in meinem Atelier oder bis morgens um 4 unterwegs. Also keine Sorge" sagte ich grinsend und zwinkerte ihr zu. "Aber haltet euch fern von meinem Atelier, auch wenn ich nicht da bin, ok?" Sagte ich dann lachend.
Dann zuckte ich mit den Schultern. "Ach komm, denk mal ein bisschen positiver. Optimismus würde dir nicht Schaden" sagte ich grinsend und seufzte dann. "Mae, ich weiß, dass ist nicht einfach, aber Versuch nicht alles wegen einer kleinen Sache aufzugeben" warnte ich sie, während ich nach meinem Handy griff. Seufzend antwortete ich Belle. "Ihr seid alle so kompliziert, Ey" sagte ich dann lachend. Mädchen waren so kompliziert, ich wusste schon, warum ich mich von denen lieber fern hielt. Naja auf romantische Weise. Mae war nicht die einzige, die Geheimnisse hatte, bloß ich wusste, dass meine Eltern meines nicht akzeptieren würden.

Ich lachte Freudlos aus, dabei sah ich ihm dann in die Augen. "Du meinst wirklich das dass Mom und Dad nicht machen würde oder? Dann kannst du sie aber Schlecht.", gab ich bedrückt von mir und fing wieder an auf meine Lippen herum zu kauen. Ich genoss es das ich in seine Armen lag. Ich schloss die Augen nur öffnete ich sie dann wie er wieder zu sprechen anfing. "Na ja peinlich wär es denn noch wenn du einfach reinplatz und uns in flagrantie erwischt oder?", wollte ich von ihm wissen und grinste ihn breit an. "Keine Sorgen wir werden und davon fernhalten, aber du kannst mir mal zeigen was du unten alles machst.", grinste ich ihn an und knufft ihn dann in die Seite. Ich hörte ihm zu und musste wieder seufzten, er hatte recht ich sollte nicht einfach alles weg werfen denn immer hin hieß es ja nicht das ich für Ewigkeit mit ihm zusammen war. Ich raufte mir wieder die Haare und sah ihn an. "Sind wir gar nicht das leben ist Kompliziert.", stimmte ich da gegen und sah ihm dabei zu wie er auf seinem Handy noch herumtippte.
"Und gibt es bei dir was neues?"; wollte ich dann von ihm wissen und wartet auf einen Antwort von ihm und lächelte.

Ich verdrehte die Augen. "Mae, ich meins ernst. Denk doch mal positiv und versuch mal, nicht immer das schlimmste zu erwarten. Ich kenn Mom und Dad ziemlich gut, du weißt dass ich eigentlich gut mit ihnen auskommen würde, wenn ich mich nicht gegen dieses ganze gesellschaftliche Geplänkel stellen würde. Die beiden sind keine Monster, sie würden dir nichts aufdrängen" sagte ich seufzend. Ich kannte Mom und Dad besser, als sie dachte und ich wusste, dass die beiden zwar nicht begeistert sein würden und anfangs ziemlich enttäuscht und sauer, aber die würden sich nach kurzer Zeit schon wieder einkriegen. So waren sie nun mal. Dann lachte ich laut auf. "Ohh ja. Bitte, dass ist eine Sache, die ich nie nie nie sehen will." sagte ich grinsend und trank dann meinen letzten Schluck Kaffee, bevor ich die Tasse in die Küche brachte. "Doch seid ihr. Ich seh da nicht durch, werd ich auch nie" sagte ich schulternzuckend und sah dann zu ihr. "Aber muss ich ja auch nicht, mit dir und Belle komm ich gerade noch so klar" sagte ich grinsend und zuckte dann mit den schultern. "Nichts eigentlich. Ich verbring meine Tage damit, den halben Tag zu schlafen und den anderen zu malen, also..." ich schweifte ab und grinste sie an.